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Hein Semke, die Wucht der Seele

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Freiwilliger im ersten Weltkrieg, fünf Jahren Einzelhaft wegen anarchistischer Aktivitäten, 1929 erste Reise nach Lissabon und Arbeit in einer Fabrik

1930 Nervenzusammenbruch und Rückkehr nach Hamburg, Studium bei Bossard und Wünsche (Hamburg) und bei Habich (Stuttgart)

1932 endgültige Emigration nach Portugal, 1935 Verfemung seiner Skulpturen als “entartet” und Zerstörung der Kriegsgruppe Kameradschaft des Untergangs durch NS-Anhänger der deutschen Kolonie

1936 Beteiligung am spanischen Bürgerkrieg, seit 1932 Arbeit als Bildhauer, Keramiker, Maler, Lyriker und Künstlerbuchgestalter, zahlreiche Ausstellungen, hauptsächlich in Portugal, Arbeiten in Lissabon: Garten der Gulbenkian-Stiftung, deutsche ev. Kirche, Hotel Ritz, Rektorat der Klassischen Universität u.a.

Der letzte deutsche Expressionist wirkt lange Zeit als Künstler in Portugal... Hein Semke war ein deutscher Bildhauer, Maler, Keramik-Künstler und Lyriker.

Todos nós somos peixes - grandes - pequenos - feios - bonitos. Todos nós nos deixamos apanhar um dia na rede que só a nós é destinada. Assim adquirimos o nosso rosto. - O resto é água, da qual Tudo veio, para a qual Tudo reencontra o seu caminho." Hein Semke, Fische und Fische (Peixes e Peixes), 1969

Semke

Als künstlerische Hauptausrichtung Hein Semkes lässt sich der Expressionismus nennen.

Von der portugiesischen Kunstkritik wurde sein Werk nicht verstanden und oftmals geschmäht.

Als Bildhauer schuf er u.a Werke für das "Denkmal der gefallenen deutschen Soldaten im Ersten Weltkrieg" in einem Patio in Lissabon, sowie Skulpturen für die Deutsch-evangelische Gemeinde in Lissabon, für die Gärten der Gulbenkian-Stiftung und des Lissaboner Hotels Ritz.

1940 gestaltete er auch einige Pavillons der portugiesischen Weltausstellung "Expo Mundo Portugues".

Er nahm an verschiedenen Gemeinschaftsausstellungen teil.

Auch als Keramikkünstler war Semke tätig und schuf darin, neben künstlerischen, auch Nutzgegenstände für den Alltagsgebrauch.

Der Hamburger Bildhauer Hein Semke war 1919 an anarchistischen Aufständen beteiligt und zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt, von denen er 5 in Einzelhaft absaß. Er emigrierte am Vorabend des Nationalsozialismus aus Deutschland und ließ sich in Lissabon nieder.

1929 kam er zum ersten Mal nach Lissabon. Ab 1932 liess er sich in einem damals kleinen und fast idyllischen Vorort der Metropole, Linda-a-Pastora, zwischen Queijas und Dafundo nieder, der als der Ort des Dichters Cesário Verdes bekannt geworden ist.

Hein Semke reflektierte künstlerisch wie auch in Tagebüchern seine Epoche. Die Verhältnisse enttäuschten ihn zusehends, er stellte die Kunst als ethische Aktivität über alles andere.

Keramik von Semke

Obwohl er im faschistischen Europa häufig auf Unverständnis und Widerstände stieß, richtete er sein Leben am Guten und Klaren, am Humor und an der Hoffnung aus: Leid und Schuld, Gnade und Erlösung waren seine Themen, aber auch Obsessionen und Gewalt, die Natur – Fische und Blumen – und die Frau.

In Annäherung an die mittelalterliche Steinplastik übernahm er das Religiös-Naive, vereinfachte Formen und Flächen und orientierte sich an Ernst Barlach, Georg Kolbe und Aristide Maillol.

Seine Produktivität faszinierte und irritierte das Publikum. In Deutschland wirkt seine Kunst exotisch durch ihre Lichthaltigkeit, in Portugal empfindet man sie als dunkel und “mystisch”.

Das Bestiarium-Calendarium stellt Hein Semke von seiner spielerischen Seite vor: eine menschliche Naturgeschichte voller Witz und Überraschungen.

Während seines Studiums war er an den Akademien für Schöne Künste in Hamburg und Stuttgart. Als Soldat nahm er am Ersten Weltkrieg teil. Zwischen 1918 und 1929 übte er verschiedene Berufe aus.

Aufgrund seiner anarchistischen Praktiken verbüßte er eine fünfjährige Gefängnisstrafe.

Seinen ersten Aufenthalt hatte er 1929 in Portugal, lebte dann seit 1932 regelmäßig dort.

Was den Kulturellen Verein der Deutschen Botschaft betrifft, kam es jedoch bald nach 1933 zu einem immer deutlicheren Bruch: 1935 wurden Semkes Skulpturen als “entartet” verfemt und das Mahnmal «Kameradschaft des Untergangs» durch NS-Anhänger der deutschen Kolonie zerstört.

1936 nahm er am Spanischen Bürgerkrieg teil.

Er starb 1995 in Lissabon.

http://www.museudochiado-ipmuseus.pt/pt/node/224?page=3

 
 
 
 
 

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