Porzellan von Vista Alegre

Als der Geschäftsmann José Ferreira Pinto Basto 1824 in Ílhavo eine Porzellanfabrik gründetet, legte er damit den Grundstein für ein weltweit bekanntes und angesehenes Unternehmen. Heute zählt Vista Alegre zu den renommierten Porzellanherstellern der Welt.

Das Unternehmen Vista Alegre zählt zu den wenigen Herstellern von Loiça in Portugal, und das Porzelan mit dem Logo "VA" gilt vielen Portugiesen mit kleinbürgerlichem Horizont lange Zeit als Referenz für "guten Geschmack".

In den 30er und 40er Jahren kopierte das Unternehmen VA viel Art-Déco-Design aus Deutschland. Zum Beispiel, von der KPM-Berlin. Die einzige ernsthafte Konkurrenz für die Manufaktur aus Aveiro stellte eigentlich nur die Gilman & C.ª – Fábrica de Loiça de Sacavém dar.

Der Industrielle, Landwirt und Geschäftsmann José Ferreira Pinto Basto gründete 1824 das Unternehmen Vista Alegre in Ílhavo, motiviert durch den Erfolg seiner Glasproduktion im Ort Marinha Grande.

Pinto Basto war auf Seiten der Liberalen während der Liberalen Revolution in Portugal. 1812 hatte er das Gutshaus Quinta da Ermida nahe Aveiro erworben, und kurz später dazu die umliegenden Ländereien. Darunter war auch die Quinta da Vista Alegre, mit Palastgebäude, Kapelle und einigen Gebäuden um einen Platz. Hier wurden die Arbeiter untergebracht.

Dort ließ Basto seine Fabrik errichten, zu der später Wohnviertel und andere Einrichtungen kamen. 1824 erhielt er die Zulassung von König João VI, und fünf Jahre später die Erlaubnis, den Titel Real Fábrica (Königliche Fabrik) zu führen, in Anerkennung von Gestaltung und Qualität der Produkte durch den König.

Die Glasproduktion wurde weiter verfeinert, wofür auch ausländische Spezialisten angestellt wurden. In der Folge erlangten die Gläser von Vista Alegre Reputation. 1867 erhielt Vista Alegre auf der Pariser Weltausstellung erstmals eine internationale Auszeichnung.

Die 1832 begonnene Porzellan-Produktion nahm im Laufe der Jahre dann stark an Bedeutung zu, so dass 1880 die ursprüngliche Glasproduktion eingestellt wurde.

Das Historische Museum von Vista Alegre.

Den besten Überblick über die Geschichte des Porzellanproduzenten bekommt man im firmeneigenen Museum, das 1964 eröffnet und immer wieder aktualisiert wurde. Da VA in erster Linie auf den portugiesischen Markt ausgerichtet war, und nur ausgewählte Kunden im Ausland belieferte, begannen die Absatzzahlen seit den 1980er Jahren zu stagnieren.

Export

Im Laufe der 1990er baute Vista Alegre die Produktionskapazitäten aus und begann, sich auch dem Export zu widmen. 1986 weitete sich das Unternehmen mit der Gründung von Vista Alegre España aus.

Seit 1987 notierte Vista Alegre an den Börsen in Lissabon und Porto. Nach Fusionierung mit dem Keramik-Exportunternehmen Cerexport im Jahr 1997 nahmen die Exporte deutlich zu.

2001 fusionierte Vista Alegre mit dem Atlantis, einem Kristallglashersteller. Seit 2009 gehört das Unternehmen mehrheitlich der Investment- und Beteiligungsfirma Visabeira.

Klassische Muster, aber auch hochmoderne Designs prägen die Kollektionen, und eines der Produkte ist garantiert in jedem portugiesischen Haushalt zu fi nden. Viele Teile dienen weniger dem alltäglichen Gebrauch auf dem Tisch, sondern sind begehrte Sammlerstücke. Neben dem portugiesischen Markt – es gibt ein prächtiges Geschäft im Einkaufsviertel Chiado in Lissabon, aber auch zahlreiche Outlet-Geschäfte – sind die Porzellanserien von Vista Alegre auch in Spanien, Frankreich, den USA, Deutschland und zunehmend in Brasilien beliebt. Durch die Fusion mit dem portugiesischen Traditionsunternehmen Atlantis wurde 2001 die Produktpalette um hochwertige Kristallgläser erweitert.

Weblink: http://www.vistaalegreatlantis.com

Literatur/Dokumentation

Museu de Cerâmica de Sacavém / Centro de Documentação Manuel Joaquim Afonso (MCS-CDMJA).

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